„Madonna, Santa!“, empfing mich Maria gestern an ihrer Wohnungstür angesichts meiner geöffneten Winterjacke. „Bei dieser Kälte kannst du doch nicht mit offener Jacke gehen!“ Nun empfinde ich 10 Grad bei Sonnenschein nicht gerade als „Kälte“, aber ich bin ja auch kein Maß für Apulien. Die Apulier haben sich wie jedes Jahr Ende Januar auf einen großen Wintereinbruch eingestellt.
„I giorni della merla“, (dt. die Tage der Amsel) werden die letzten drei Tage im Januar genannt und ihnen frostiges Wetter zugeschrieben. Kaltes Winterwetter an diesen Tagen bedeutet einen zeitigen und schönen Frühling. Schönes Wetter an den Tagen der Amsel hingegen sagt einen späten Frühling voraus. So heißt es hier. Wie gut, dass meine Schwiegermutter 10 Grad als empfindliche Kälte wertet. Der Frühling dürfte also für deutsches Empfinden schon Ende Februar einsetzen.
Was steckt nun hinter diesen Amseltagen? Eine Geschichte natürlich. Dernach wollte die Amsel, welche bis dahin noch wie der Amselmann ein schwarzes Gefieder hatte, dem bitterkalten Januar ein Schnippchen schlagen. Das war zur Zeit des zweiten römischen Königs namens Ruma Pompilius, als der Januar nur 28 Tage hatte. Die pfiffige Amsel sammelte also Vorräte und schloss sich den ganzen Monat über in ihr Nest ein. Dort harrte sie bis zum 28 Januar im gemütlich Warmen aus. Dann kam sie heraus, um den kältesten Monat ob ihres gelungenen Schelmenstückes mit ihrem Gesang zu verspotten.
Der Januar rächte sich sofort, indem er sich vom Februar weitere 3 Tage borgte und das Land mit Eis, Schnee und kaltem Regen überzog. Die Amsel konnte sich gerade noch in einen Schornstein retten, wo sie sich die folgenden drei Tage lang vor dem wetterlichen Unbill versteckte. Als sie wieder herauskam, war ihr ehedem schwarz glänzendes Gefieder vom Ruß ganz grau gefärbt. Und so ist es bis heute geblieben. (erzählt nach wikipedia)
Also dann: Macht die Jacken zu und freut euch auf einen zeitigen Frühling!



Tolle Geschichte und hier liegt auch passend der Schnee, in Marburg 🙂 Beste Grüße nach Apulien!
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Dann drücken wir mal die Daumen für den zeitigen Marburger Frühling!
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Hier wird auch ständig mit Winter gedroht. Aber Minus 3 Grad in der Nacht und am Tage Plus 2 Grad sind auch kein strenger Winter. In der Sonne ist es schon schön und die Schneeglöckchen blühen schon in guten Lagen. Amseln haben wir nur wenige diese halten sich zurück , aber die Meisen und die Spatzen sind schon sehr mobil. Dieses hält sie aber nicht ab in Horden die Futterplätze zu erstürmen und sich zu jagen. Die Nistkästen werden schon inspiziert.Mal abwarten, wer sie erobert.Einen schönen Frühlingsbeginn fürDich und deine Familie.
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Hauptsache die vielen Vögelchen singen nicht und bringen damit den Januar auf die Palme. 😉
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Ist gut, ich zieh sicherheitshalber noch einen Schal an! ❤
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Ja, und auch die Handschuhe nicht vergessen! Und alle Amseln sofort mundtot machen. (Zum Glück gibt’s bei dir ja einen Baum weniger.)
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nette Geschichte! Wie schön wäre doch ein zeitiges Frühjahr, das dann aber auch aushält und nicht, so wie bei uns voriges Jahr, im März noch argen Frost bringt….
Ich habe übrigens Bilder von Matera verbloggt, wo doch heuer Kulturhauptstadt ist,
lg
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Ich drück‘ die Daumen für den aushaltenden Frühling! Über Matera wird tatsächlich auch in der deutschen Presse viel berichtet. Das hat richtig eingeschlagen. Also nur zu!
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Also ich könnte hier auch Frühling gebrauchen. Dabei soll es morgen schneien, was wohl wieder in einem Chaos endet, weil es nie schneit….na ja fast nie…..Liebe Grüße in das so viel gemütlichere Apulien…Liebe Grüße, Barbara
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Na, das sind doch beste Aussichten für einen zeitigen Frühling. 😉
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Ich meld mich dann nochmal, falls das nicht stimmt.😁
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Madonna…. eines meiner Lieblingswörter in Apulien… Dieses Madòòòò hört sich einfach zu schön an 😉 Sogar mein Sohn hat dieses Madòòòò schon in Apulien aufgeschnappt und wendet es hier ab und zu an, was schon für so einige Irritationen und Lacher im Kiga gesorgt hat.
Auf einen hoffentlich schönen frühen Frühling 🙂
LG Ria
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Ja, über diese Legende hatte ich auch schon mal geloggt. Die Kinder lernen sie in der Grundschule. Hier oben sind 5 Grad plus kalt und die Wettervorhersage hatte Recht, denn die Kälte brachte den Schnee. Heute jedenfalls Schneechaos, ein paar Zentimeter vielleicht, in Monza. Ciaone
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Oh, Gott! Nein, hier nur Sturm und Regen. Zum Glück.
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tolle Geschichte, liebe Corinna, lebe das Leben wenn du es kannst, es ist nicht unendlich
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Ich bin mir jetzt nicht sicher, was diese allgemeine Weisheit mit den Amseltagen zu tun hat, aber danke für den Hinweis. Es ist wohl unmöglich nicht zu leben, solange man lebt. Danach sieht es schon schwieriger aus. 😉
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Liebe Corina, wo du Recht hast, hast du Recht, mache es dir richtig gemütlich und genieße den Tag
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ich wünsche einen guten Start in die Woche ohne Kummer und Sorgen, Klaus
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