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Mission Traumwohnung 9 – Farbenspiele

Nach den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen sollten die umfänglichen Renovierungsarbeiten in unserer Traumwohnung, die wir nach langem Tauziehen mit dem Verkäufer und dem Warten auf den Bankkredit im Oktober 2012 endlich kaufen gekonnt haben, losgehen. Als der Januar gekommen war, war uns zunächst unser Handwerker im Ausland verlustig gegangen. Dann erfuhren wir, dass wir einen Baufachmann oder eine Baufachfrau zur Beantragung der Genehmigung beim Amt benötigten. Leider stellte es sich heraus, dass die von einer Bekannten euphorisch empfohlene Architektin, an einem kreativen Wahn litt und unserer Wohnung am liebsten komplett umbauen wollte – inklusive Wohnungstür versetzen, Fußboden anheben und neue Wände einziehen.

Es dauerte mehrere Wochen, um sie davon zu überzeugen, dass auch ihr Materialgeschmack nicht dem unseren entsprach und wir eher auf rustikal und weniger modern standen. Inzwischen musste für eines der Dokumente im Antragsstapel ein Ingenieur hinzugezogen werden, der sich Gottseidank als alter Hase mit mindestens 40 Jahren Erfahrung entpuppte. Bei einem letzten Begehungstermin in unserer Wohnung Anfang März machten der Handwerker und der Ingenieur der Architektin daher klar, dass man so einen Antrag so vage wie möglich formuliere, und so sollte die Antragsstellung eigentlich relativ schnell erledigt sein. Mit dessen Einreichung im Amt könnten die Arbeiten beginnen. Trotzdem war es nun fast Ostern geworden und wir hatten besagten Antrag immer noch nicht unterschrieben.

Die Fensterbauer standen in den Startlöchern und scharrten mit den Hufen. Unser Handwerker würde nun auch gern richtig loslegen. Und von uns aus könnte es schon lange losgegangen bzw. bereits fertig sein. Da sich also die Anzeichen dafür verdichteten, dass die Arbeiten in unserer Wohnung nach Ostern logehen würden, falls es uns in der kommenden Woche gelingen würde, eine Unterschrift zu leisten, hatten wir beschlossen, am Wochende vor Ostern Fliesen, Sanitär und andere Kleinigkeiten zu kaufen. Wir hatten ja ausreichend Zeit gehabt, Baumärkte und Sanitärfachgeschäfte unsicher zu machen. In vielen waren wir mehrmals und hatten uns daher schon relativ genau festgelegt.

Trotzdem rief Luigi zur moralischen Unterstützung und Beratung in ästetischen Fragen noch seine Cousine hinzu, die auch die Wohnungspläne für uns gezeichnet hatte. Diese hatte am Samstag Zeit. Also verabredeten wir uns für 8:30 Uhr. Sie kam mit einer halben Stunde Verspätung, brachte dafür jedoch noch ihren Lebensgefährten mit. „Toll!“, meinte ich zu Luigi. „Warum sacken wir nicht auch Deine Eltern ein, rufen noch ein paar Tanten an und veranstalten eine Prozession zum Fliesenmarkt?“ Zum Glück kam es nicht so weit, denn da Samstag der italienische Großeinkaufstag ist, hatten seine Eltern andere Pläne.

Es stellte sich sogar heraus, dass die Cousine unseren Geschmack weitestgehend teilte, und wir mit ihrer Hilfe noch eine ungewöhnlichere und schönere Lösung für unsere winzige Küche fanden. Nach zwei Stunden im Fliesen- und Sanitärfachgeschäft unserer Wahl hatte der vor dem Geschäft wartende Lebensgefährte einen leichten Sonnenbrand, aber wir hatten dann tatsächlich Wand- und Fußbodenfliesen, eine Wanne, zwei Waschbecken und zwei Klos sowie diverse andere Kleinigkeiten bestellt, von denen – falls es irgendwann schnell gehen müsste – sogar das meiste im Lager vorhanden war und der Rest spätestens in drei Wochen eintreffen würde. Bis dahin sollten dann auch die Rohre und elektrischen Leitungen neu verlegt sein.

Warten wir es ab und drücken die Daumen. Vielleicht geschieht ein Osterwunder.

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Für alle, die gern raten, hier ein paar der Eindrücke aus dem Fliesenland.

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Unter ihnen auch diejenigen Varianten, welche man schließlich dereinst in unserer Wohnung wiederfinden wird.

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