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Apulien zum Gruseln

Nein, in diesem Beitrag geht es nicht schon wieder um Industriesünden in Süditalien. Diese Mal gruseln wir uns vorschriftsmäßig zu Halloween, das aus irgendeinem Grund in den sozialen Nezwerken Apuliens, wie z.B. dem WhatsApp-Gruppenchat der Schule meines Sohnes, neuerdings „aulin“ heißt. Das ist aber auch schon das Gruseligste an diesem Beitrag. Der Rest handelt von einem sehr entspannten Vormittag auf einem stilisierten Kürbisfeld in der Nähe von Mola di Bari.

Sabino spiega la tradizione di Halloween
Sabino erklärt Wissenswertes zum Thema Halloween

Bisher hat Halloween in Apulien nämlich keine große Rolle gespielt, aber Supermärkte und Deko-Geschäfte, sowie der Einfluss des Englischunterrichts ab der ersten Grundschulklasse haben definitiv zur Popularität des Festes beigetragen. Daher muss man endlich auch erzieherisch tätig werden, wenn es um die Gestaltung von Halloween-Kürbissen geht.

Schnitzworkshop

In den vergangenen Jahren gab es nur einen Bauernhof in der Nähe von Foggia, welcher im Oktober das Kürbispflücken und -dekorieren angeboten hat. In diesem Jahr hat der Verein ASD Friends Sporting Club die Kürbisse näher an die Regionshauptstadt geholt.

Nur 20 Autominuten von Bari entfernt kann man auf dem mit Stroh bedecken Sportplatz zurzeit seinen Halloweenkürbis finden und mit der Hilfe von Sabino und seinen Mitarbeitern in Workshops dekorieren. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht nur auf das Aushölen des Kürbisses und das Schnitzen von gruseligen Gesichtern, sondern zeichnerisch begabte Kinder und Eltern können ihren Kürbis auch bemalen.

Das Erlebnis kostet 13 Euro pro Person. Der Kürbis, historische Fakten zum Fest, sowie herbstliche Fotohintergründe und -motive sind darin eingeschlossen. Wer Lust hat, kann auf einem treu trottenden Pferd ein paar Runden drehen, was ebenfalls im Eintrittspreis inbegriffen ist. Außerdem bietet sich auch die Möglichkeit, auf einem gegenüberliegenden Tomatenfeld leckere Früchte selbst zu pflücken. Wegen des hohen Salzanteils des Grundwassers und der salzhaltigen Luft aufgrund des nahegelegenen Meeres schmecken die Tomaten tatsächlich ganz anders als die aus dem Supermarkt.

Tomatenpflücken

So haben unser Sohn Davide und seine Freunde sich dann auch gern an der Pflückaktion beteiligt. Ein Kilo für 1,50 Euro nenne ich fair. Am Abend haben wir damit gleich eine Pizza belegt.

Aber natürlich harren noch ungleich mehr Tomaten ihrer weiteren Verwendung.

Gegen 12 Uhr haben wir uns dann mit unseren Freunden, Kürbisfocaccia und Getränken unter einem ausladenden Olivenbaum niedergelassen, während unser Nachwuchs auf einer Hüpfburg tobte, als würde man bei knapp 30 Grad nicht ohnehin schon schwitzen.

Lecker! – Kürbisfocaccia

Der beginnende Herbst meint es jedenfalls bisher sehr gut mit uns Apuliern und das Kürbispflücken geht auch an den kommenden Wochenenden weiter. Allerdings muss man sich anmelden, denn schon am letzten Sonntag waren wir nur drei von 300 Gästen an nur einem Tag.