Wer heutzutage Kinder hat, wird um das bekannte Kontruktionsspielzeug aus Dänemark kaum herumkommen, und ehrlich gesagt, nehmen auch in unserem Haushalt bunte Plastikbausteine viel (zu viel) Raum ein. Aber wenn Kinder erstmal ein paar Jahre mit ihnen aufgewachsen sind, dann entstehen daraus mit Hilfe der unbegrenzten kindlichen Fantasie und der Lust am Bauen immer wieder neue und ungewöhnliche Kunstwerke. So befindet sich zum Beispiel schon seit einem Jahr ein Handy-Halter-Ozelot auf meinem Nachtschrank. Diverse andere Tiere und Roboter wurden gebaut und wieder eingestampft – viele zum Glück erst, nachdem ich sie fotografisch für die Nachwelt festhalten konnte – und in den Schränken meines Sohnes befindet sich bereits ein halbes Legogeschäft an Minecraft-Sets. Ganz zu Schweigen vom Lego-Marvel-Schrein meines Mannes.
Wie gut traf es sich da, dass die gleichen Organisatoren, die vor ein paar Jahreneine Dinosaurier-Ausstellung nach Bari holten, in diesem Jahr eine Lego-Ausstellung in die Messehalle 7 der Fiera del Levante gebracht haben. Dank der Agentur Inside Emotion sind 30 Meerestiere aus Abertausenden Plastiksteinchen, die in London gebaut wurden, über ein Depot in Neapel bis nach Bari gereist. Gleich hinter dem Monumentaleingang der Messe, rechts neben dem Planetarium finden sich seit dem 21. November in einer großen, gut beheizten Halle lebensgroße Meeresbewohner aus bunten Legosteinen und diverse Becken mit unzähligen Steinen, die vor Ort zum Bauen genutzt werden können. Infotafeln zeigen, wie viele Steine verbaut wurden und wie viele Personen wie viele Stunden beschäftigt waren, um die erstaunlichen Nachbildungen zum Beispiel eines Mantarochens, eines Hais, von Pinguine und einer Meeresschildkröte (um nur einige zu nennen) zusammenzusetzen. Das Thema Ozean finde ich für unsere Hafenstadt Bari gut gewählt.



Animateure motivieren die kleinen Besucher der Ausstellung, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und ihre Werke einer Jury vorzustellen. Möglicherweise landen diese dann als Publikumskunst ebenfalls in der Ausstellung. Selbst gebaute Autos kann man auch auf mehreren schrägen Pisten ausprobieren und an einer Legosteckwand zweidimensionale Werke hinterlassen. Ich finde etwas unbefriedigend, dass die angekündigte „Minecraft-Welt“ nur aus einem Legostein-Becken bestand, an dem lediglich die farbliche Zusammenstellung ein wenig an Minecraft erinnerte. Hier hätte man sicher mehr machen können, denn gerade das beliebte Videospiel bietet auch eine fantasievolle Unterwasserwelt aus Fischen und anderen Kreaturen, die leicht mit dem Thema „Ocean“ hätte kombiniert werden können. Das angekündigte „Map Build“ mit berühmten Bauwerken Italiens ist, mindestens bis zu unserem Besuch am 23. November, gar nicht realisiert worden.



Ob der Preis von 30 Euro für zwei Erwachsene und ein Kind von 10 Jahren gerechtfertigt ist, muss jeder selbst entscheiden. Für mich persönlich hat sich die Ausstellung nicht gelohnt, aber unseren Kindern hat es super gefallen. So haben wir drei Familien anderthalb Stunden konversierend in der Halle verbracht, während unsere Kinder „Schnee-Engel“ im Legosteinebecken machten und darin herumschwammen wie dazumal im Bällebad der Indoor-Spielplätze. Am Ende entstanden auch Konstruktionen, die aber natürlich dort gelassen werden mussten.
Die Ausstellung „Lego Brickart Ocean“ kann man noch bis zum 23. Januar auf dem Messegelände in Bari besuchen. Danach zieht sie weiter durch Italien.


Bei meinen Jungs war die Star Wars Reihe populär. Ehrlich gesagt, fand ich sie überteuert und Staubfänger. Sie haben sie nur einmal zusammengebaut.
Die klassischen Legosteine finde ich wesentlich besser.Und auch kreativer.
So eine Ausstellung hätte ihnen aber auch gefallen.
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Ich stimme dir voll zu. Lego-Sets sind totale Staubfänger und relativ teuer. Manche Reihen sogar teurer als andere und die stehen alle irgenwo herum. Manchmal werden sie zu Welten zusammengesetzt und dann ein Abenteuer gespielt, aber doch relativ selten. Die losen Bausteine nimmt mein Sohn viel häufiger zum Spielen und Bauen.
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Das war bei uns auch so😊
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